Mit CCS gegen den Klimawandel?
- E213
- 23:51
- October 15th 2024
In Zeiten des Klimawandels wird die Technologie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS) zunehmend diskutiert. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie ist der aktuelle Stand in Deutschland?
Was ist CCS? Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine Methode, um CO₂-Emissionen aus industriellen Prozessen und der Energieerzeugung abzuscheiden und dauerhaft zu speichern. Dabei wird das CO₂ abgeschieden, verflüssigt und in tiefen geologischen Formationen unter der Erde oder im Meeresboden gespeichert. Dadurch soll verhindert werden, dass das CO₂ in die Atmosphäre gelangt und den Klimawandel verstärkt.
In Deutschland wird derzeit diskutiert, wie die CCS-Technologie stärker genutzt werden kann. Die Bundesregierung hat kürzlich Eckpunkte für eine Klimaschutzstrategie vorgelegt, die den Einsatz von CCS-Technologien deutlich voranbringen soll. Vor allem in der Nordsee sollen große Mengen industriell verursachtes CO₂ in unterirdischen Lagerstätten eingelagert werden. Die Tagesschau berichtete bereits Anfang des Jahres: So sinnvoll ist die CO₂-Speicherung.
Die Umsetzung von CCS ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Nicht nur der hohe Energiebedarf und die hohen Kosten der Technologie sind große Hürden. Vor allem Umweltrisiken werden immer wieder genannt, wie der mögliche Austritt von CO₂ aus den Speichern, der das Grundwasser verunreinigen und Ökosysteme schädigen könnte. Eine detaillierte Analyse der Risiken und Handlungsempfehlungen findet sich in der Studie "Securing the Underground" des Öko-Instituts e.V..
Trotz der Herausforderungen kann CCS erhebliche Vorteile bieten. Es kann die CO₂-Emissionen drastisch reduzieren und die Umweltauswirkungen industrieller Prozesse verringern. CO2-Abscheidung und -Speicherung könnte daher nicht nur in Deutschland eine wichtige Rolle in der Klimapolitik spielen. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, strenge Standards und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Die Vorteile könnten entscheidend sein, um den Übergang in eine klimaneutrale Zukunft zu beschleunigen.
Viel Spaß beim Zuhören!
Außerdem der Link zum Gesetzentwurf der Bundesregierung - Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (Drucksache 20/11900, 21.06.2024)
Grüne Wirtschaft für Morgen: Circular Economy
Hier ist Eveline von Thinking Circular, dem Multiversum für grünen Fortschritt!
Circular Economy ist unser zukunftsfähiger Lösungsansatz zur Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft. Und darum geht es in diesem Podcast.
Unser Verständnis von Circular Economy:
Das mitteleuropäische kulturelle Gesellschaftsverständnis von Kreislaufwirtschaft wird oft auf die Abfallwirtschaft reduziert. Doch die Natur kennt keinen Abfall, wie wir ihn in unseren Gesellschaften definieren und ihn in unserer Gesellschaft praktizieren. Je bewusster Menschen in Wechselwirkung mit der Natur leben, desto weniger Abfall gibt es. Abfall als Produkt von Überfluss und ungerechter Verteilung ist ein Resultat der Fehlsteuerung unserer Wirtschaftssysteme. Solange wir nicht so produzieren und konsumieren, dass unsere Güter für Menschen und die Umwelt verträglich sind und uns nicht gefährden, werden wir die Mängel unseres Systems durch grüne Umwelttechnologien ausgleichen müssen. Luft-, Wasser- und Bodenreinigung oder -sanierung werden so lange notwendig sein, bis die Transformation gelungen ist. So lange gilt „Close the loop“ als Modell, Material und Produkte so in Kreisläufe zu bringen, dass eine möglichst vollständige Wiedernutzung möglich wird. Es gibt also noch sehr viel zu tun auf diesem Weg, und wir lernen mit jedem Schritt dazu.