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Grüne Wirtschaft für Morgen: Circular Economy

Wie steht es um die Mehrwegangebotspflicht?

  • E157
  • 09:56
  • September 5th 2023

Nach etwas mehr als einem halben Jahr hat die Verbraucherzentrale NRW die ersten Ergebnisse zur Mehrwegangebotspflicht veröffentlicht. Diese Ergebnisse sind vor allem erst einmal eins: ernüchternd. Lediglich 85 von 173 gastronomischen Betrieben haben Mehrwegverpackungen angeboten und nur 50 hatten überhaupt eine Information dazu bereit gestellt (Süddeutsche Zeitung). Problematisch bei der Umsetzung ist vor allem: Es gibt zu wenig Vollzug. Trotz drohenden Bußgeldern passiert nicht viel, denn es fehlt schlichtweg an Kontrollen.

Zudem gibt es noch keine ausreichenden Informationen dazu, wie sich Mehrwegverpackungen ökologisch, verbraucherfreundlich und wirtschaftlich gestalten lassen, um Einwegverpackungen zukünftig zu reduzieren. Dies wird im Forschungsprojekt REPAID analysiert: „In einem transdisziplinären Ansatz werden innovative Strategien und Anreize untersucht und bewertet, die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu motivieren, sich im Außer-Haus-Konsum für Mehrweg- statt Einweg-Serviceverpackungen zu entscheiden und diese an die Gastronomie zurückzugeben. Ziel ist, eine systemübergreifende Strategie für die Ausgestaltung von Mehrweg-Lösungen zu erarbeiten, um Verpackungsabfälle im Außer-Haus-Konsum zu reduzieren.“ (ifeu) Dazu werden im Projekt REPAID diverse soziale und technische Innovationen untersucht.

Viel Spaß beim Hören!


Als Hintergrund findet ihr noch weitere Links zum Thema Mehrweg und Gastronomie:

Grüne Wirtschaft für Morgen: Circular Economy

Hier ist Eveline von Thinking Circular, dem Multiversum für grünen Fortschritt!

Circular Economy ist unser zukunftsfähiger Lösungsansatz zur Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft. Und darum geht es in diesem Podcast.

Unser Verständnis von Circular Economy:

Das mitteleuropäische kulturelle Gesellschaftsverständnis von Kreislaufwirtschaft wird oft auf die Abfallwirtschaft reduziert. Doch die Natur kennt keinen Abfall, wie wir ihn in unseren Gesellschaften definieren und ihn in unserer Gesellschaft praktizieren. Je bewusster Menschen in Wechselwirkung mit der Natur leben, desto weniger Abfall gibt es. Abfall als Produkt von Überfluss und ungerechter Verteilung ist ein Resultat der Fehlsteuerung unserer Wirtschaftssysteme. Solange wir nicht so produzieren und konsumieren, dass unsere Güter für Menschen und die Umwelt verträglich sind und uns nicht gefährden, werden wir die Mängel unseres Systems durch grüne Umwelttechnologien ausgleichen müssen. Luft-, Wasser- und Bodenreinigung oder -sanierung werden so lange notwendig sein, bis die Transformation gelungen ist. So lange gilt „Close the loop“ als Modell, Material und Produkte so in Kreisläufe zu bringen, dass eine möglichst vollständige Wiedernutzung möglich wird. Es gibt also noch sehr viel zu tun auf diesem Weg, und wir lernen mit jedem Schritt dazu.