Paradigmenwechsel: Klarheit ohne Konflikt geht nicht
- E185
- 27:28
- February 6th 2024
Was ist neoliberaler Exzeptionalismus und welche Rolle spielt er für die aktuellen Debatten und die Circular Economy? Beim neoliberalen Exzeptionalismus handelt sich um ein Konzept, das in der Psychologie und im Kontext der Klimakrise diskutiert wird. Dabei wird eine Denkweise und eine kulturelle Haltung beschrieben, die in der neoliberalen Ära vorherrscht.
Um dieses Konzept zu erläutern, beziehen wir uns in diesem Podcast auf Psychische Ursachen der Klimakrise - Neoliberaler Exzeptionalismus und die Kultur der Achtlosigkeit (ISBN: 978-3-8379-3234-8) von Sally Weintrobe. Die Autorin ist nicht nur praktizierende Psychoanalytikerin, sondern auch ein Gründungsmitglied der Climate Psychology Alliance und Leiterin des Climate Committee der International Psychoanalytic Association. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Psychologie der Klimakrise.
Der Begrifft neoliberaler Exzeptionalismus bezieht sich auf eine spezifische Form des Neoliberalismus und betont die Ausnahmestellung bestimmter Akteure sowie ihre Freiheit von regulären sozialen und ökologischen Verpflichtungen. Diese Ausnahmestellung führt zu einer Kultur der Achtlosigkeit gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Dabei werden Profit und individuelle Interessen über unser Gemeinwohl und Nachhaltigkeit gestellt. Diese Auswirkungen spüren wir jeden Tag und sie beeinflussen unsere Reaktion auf die Klimakrise. Wir müssen uns stärker um unseren Planeten und das Leben darauf kümmern müssen, um der Klimanotlage zu begegnen.
Wenn man dieses Buch von Weintrobe liest, wird klar, dass ein Paradigmenwechsel hin zu achtsamer Sorge für eine nachhaltige Welt notwendig ist, um diesen Krisen entgegenzuwirken und Konflikte zu lösen.
Viel Spaß beim Hören!
Grüne Wirtschaft für Morgen: Circular Economy
Hier ist Eveline von Thinking Circular, dem Multiversum für grünen Fortschritt!
Circular Economy ist unser zukunftsfähiger Lösungsansatz zur Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft. Und darum geht es in diesem Podcast.
Unser Verständnis von Circular Economy:
Das mitteleuropäische kulturelle Gesellschaftsverständnis von Kreislaufwirtschaft wird oft auf die Abfallwirtschaft reduziert. Doch die Natur kennt keinen Abfall, wie wir ihn in unseren Gesellschaften definieren und ihn in unserer Gesellschaft praktizieren. Je bewusster Menschen in Wechselwirkung mit der Natur leben, desto weniger Abfall gibt es. Abfall als Produkt von Überfluss und ungerechter Verteilung ist ein Resultat der Fehlsteuerung unserer Wirtschaftssysteme. Solange wir nicht so produzieren und konsumieren, dass unsere Güter für Menschen und die Umwelt verträglich sind und uns nicht gefährden, werden wir die Mängel unseres Systems durch grüne Umwelttechnologien ausgleichen müssen. Luft-, Wasser- und Bodenreinigung oder -sanierung werden so lange notwendig sein, bis die Transformation gelungen ist. So lange gilt „Close the loop“ als Modell, Material und Produkte so in Kreisläufe zu bringen, dass eine möglichst vollständige Wiedernutzung möglich wird. Es gibt also noch sehr viel zu tun auf diesem Weg, und wir lernen mit jedem Schritt dazu.